Moin, moin!
Ich soll mich kurz vorstellen? Okay!
Erst kürzlich bin ich auf das Thema Tiny House aufmerksam geworden. Ich
bin eher über philosophisch-theologische Erwägungen dazugekommen mir
über alternative Lebensmodelle Gedanken zu machen. Ich selbst bin
Theologe und beschäftige mich mit dem Kynismus, welcher sicherlich
Einfluss auf christliches Gedankengut genommen hat. Einige meinen sogar,
Jesus sei Kyniker gewesen, weil er die Bedürfnislosigkeit verkündige:
"Je weniger du hast, um so größer sind helles Lebensglück und heitere,
unbeschwerte Stimmung."
deutschlandfunkkultur.de/jesus…ml?dram:article_id=139128
Wie dem auch sei. Es geht heute einmal mehr darum eine Lebensform zu
finden, die sich auf Wesentliches beschränkt und sich nicht über das
definiert, was man hat, sondern was man ist.
Momentan befasse ich mich mit Henry David Thoreau und seinem Buch
"Walden". Morgen den 12. Juli wäre er übrigens 200 Jahre alt geworden.
Thoreau war wohl der erste offizielle Tiny House Besitzer. Er baute sich
eine kleine Hütte mit gerade mal 15 Quadratmeter Platz mitten im Wald
und lebte dort für zwei Jahre und das vor mehr als 150 Jahren. Sein
Credo war folgendes: "Ich zog in den Wald, weil ich den Wunsch hatte,
mit Überlegung zu leben, dem eigentlichen, wirklich Leben näherzutreten,
zu sehen, ob ich nicht lernen konnte, was es zu lehren hatte, damit ich
nicht, wenn es zum Sterben ging, einsehen müsste, dass ich nicht gelebt
hatte. Ich wollte nicht das leben, was nicht Leben war; das Leben ist
so kostbar. (...) Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens
aussaugen, so hart und spartanisch leben, dass alles, was nicht Leben
war, in die Flucht geschlagen wurde."
Mehr zu dem Thema hier: deutschlandfunk.de/henry-david…ml?dram:article_id=319434
Naja, das sind so ungefähr die Beweggründe, weshalb ich mich mit dem
Tiny House Thema beschäftige - Auf alles Überflüssige verzichten, um
dann tiefes, wirkliches Leben zu finden. Es ist also der versuchen mehr
zu sein als zu haben.
So, jetzt ist aber Schluss mit dem Geschwurbel... Ich stehe noch ganz am
Anfang. Ob ich es wirklich durchziehe mit dem Tiny House ist noch
offen. Meine Frau ist leider noch nicht so begeistert wie ich. Aber so
viel kann ich schon mal sagen - Ich würde mein Tiny House auf einer
Wechselbrücke bauen und dann vielleicht auch gleich zwei? Schließlich
möchte ich gerne noch Kinder haben. Vielleicht ein Tiny House zum Wohnen
und Kochen und das Andere zum Schlafen und Waschen. Beides verbunden
mit einem kleinen Übergang?
Erstmal so viel,
Herzlichen Gruß,
Stephan