Dann gebe ich auch noch mein subjektives Empfinden ohne Anspruch auf objektive Richtigkeit dazu:
Selbstverständlich kann man Dach und Wände nach unterschiedlichen Systemen dämmen. Das wird millionenfach bei Wohnimmobilien gemacht.
Wir Alten erinnern uns noch an die hohe Zeit der Dachgeschossausbauten im Altbaubestand. Da wurde quadratkilometerweise die alukaschierte Glaswolle zwischen die Sparren geklemmt. Und der wichtigste Rat war stets, die Alufolie rundum und an den Stößen gut mit luftdichtem Klebeband abzudecken, damit ja nicht der geringste Lufthauch in die Faserdämmung eintreten kann. Völlig unabhängig vom Wandaufbau des Hauses.
Oder schauen wir uns einen normalen Flachdachbungalow an. Da gibt es 3benfalls unabhängig von den Wänden zwei unterschiedliche Dachsysteme: das Warmdach und das Kaltdach.
Das Kaltdach ist diffusionsoffen ausgeführt und zwischen der Wärmeisolierung und der oberen Regenabdichtung befindet sich ein Zwischenraum, in dem die trocknende Aussenluft zirkulieren kann.
Beim Warmdach wird die Isolierung hermetisch durch eine Dampfsperre eingeschlossen und die Regenhaut wird ohne Zwischenraum aufgebracht.
Das Kaltdach funktioniert nur, wenn die zirkulierende Luft über Randschlitze oder Hauben ein- und austreten kann. Eine derartige Konstruktion geht beim Tinyhaus aus Gründen des Platzes und des Aufwands aber nicht.
Also bleibt nur das Warmdach mit völliger Luft und Feuchteabsperrung, weil sich sonst das Wasser unter dem Blechdach sammeln würde. völlig unabhängig von der Art der Isolierung.
Das eigentliche Problem liegt nicht in der Systematik der Isolierung, sondern in der sorgfältigen Ausführung. Da wird in der Praxis oft geschlampt und dann sind die Schäden vorprogrammiert.Hier sind je nach Art des Dämmmaterials einige Punkte zu beachten. Faserdämmstoffe wie Glas-, Stein-, Holz- oder Schafwolle nehmen bei Verzicht auf eine Dampfsperre immer Feuchtigkeit auf. Damit das Material nicht nass wird, was die Dämmwirkung reduziert und zu Schimmel führen kann, muss auf der Außenseite auf jeden Fall auf eine ausreichende oben und unten offene Hinterlüftung geachtet werden. Hinterlüftung im Innenbereichen ist hingegen bauphysikalisch ohne Belang.
Bei Plattendämmstoffen wie Styropor, Styrodur, PUR usw. Ist die Problematik eine andere. Diese Platten sind selbst fast luftdicht. Da sie aber relativ starr sind werden beim Einbau leicht Löcher am Ständerwerk gelassen. Durch diese Schlitze und Löcher entstehen Wärmebrücken. Denn nicht Luft an sich ist ein guter Isolator, sondern nur stehende Luft. Und da die Platten selbst kaum Feuchtigkeit aufnehmen, darum können in diesen Löchern regelrechte Pfützen entstehen, was dann zum Modern der Konstruktion führt.
Also am besten auch bei Styropor ebenso wie bei Faserdämmstoffen eine Dampfsperre. Und ansonsten so bauen wie die Fassadenbauer. Wenn die eine Vollwärmeschutzfassade anbringen, dann kleben sie zuerst die Platten an die Wand und schäumen anschließend sämtliche offenen Stellen mit PU aus.
Mit einer gut ausgeführten Dampfsperre tritt keine Feuchtigkeit in die Wand ein und deshalb braucht es auch keine Hinterlüftung zum Verdunsten von Feuchtigkeit.
Und Luftaustausch in der Plastikhülle findet immer noch ausreichend über Undichtigkeiten und Öffnen an und von Türen und Fenstern statt.