Beiträge von pamojja

    ..bekommt mit den Besten Händen und Maschinen ein etwas Komplizierteren Dachstuhl aufgerichtet, geschweige den abgebunden ohne Bauschäden zu verursachen,

    Nico plant aber keinen komplizierten Dachstuhl, sondern nur ein Tinyhaus mit wahrscheinlich flachen Dach. Dass er seine handwerklichen Schwächen mitbedacht hat, sieht man schon an dem Konzept, nach dem er selber bauen möchte (Hervorhebung von mir):


    Fast schon wie Lego spielen. ;)


    Verschnitt wird es natürlich immer geben.

    So ein Bau aus Holz ist doch ein Handwerk, es steigt und fällt mit dem Geschick der Hände. Da spielt also ein akademischer Abschluss keine Rolle, im Gegenteil, denn man lernt an der Akademie nicht das handwerkliche Geschick, sondern das theoretische Denken.

    Obwohl schon sehr off-topic, möchte ich doch relativieren, und den Bauherren damit sogar ermutigen.


    Meine Zimmererlehre war schlicht traurig: Das erste Jahr wurde ich zum Stapeln von Brettern auf einem Sägewerk eingesetzt. Das zweite war mit einem unbeliebten Ausbildner nahe Rente, meist im 2er-Team. Dabei gewöhnte ich mir das Nachfragen ab, bekam dazu immer einen auf den Deckel. Im dritten und abschließenden 'Lehrjahr' wurde ich schlicht schon als Zimmerer wie meine ausgebildeten Kollegen eingesetzt. Gelernt hatte ich durch Absehen und 'learning by doing':


    Damals in meiner Jugend noch dem abendlichen Bierkonsum frönend, habe ich mir während der Berufschule einmal die Woche nur den fehlenden Schlaf auskuriert. Abgeschlossen habe ich dennoch mit Auszeichnung. Ehrlich gesagt, hatte ich zuvor für ein halbes Jahr und abgebrochen, mehr auf einer höheren Schule für Hochbau gelernt, als 3 Jahre Zimmerer Berufschule. Wie zB. im Pläne zeichnen.


    Das Geschick der Hände verbessert sich immer im Ausprobieren. Ohne Erfahrung werden sehr wohl dumme Fehler immer wieder passieren, dadurch lernt man aber auch nur dazu. Zur erleichternden Hornhaut an den Händen kommt es auch nur durch das immer wieder Tun. Die einzige Eigenschaft, die in so einer Situation zählt, ist Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen. Und ja, das war es, was ich wirklich während meiner Handwerkerlehre lernte. Und ich für ein Studium, wie unser OP, damals noch nicht hatte.

    Im Kontakt zum Erdreich funktioniert in solch geringer Stärke wohl nur XPS/Styrodur. Dichtungsschicht mit Teichfolie/Dachbegrünungsfolie wäre eine weitere Möglichkeit,


    Wenn die Hütte in einer Senke steht, würde ich mir ebenfalls über eine einfache Drainage Gedanken machen.

    Ist denkbar, dass ich die Wasserleitung Wärme dämme um so diese frostsicher zu machen?..

    Wie werden die Leitungen normalerweise in das Tinyhaus gelegt? Von unten durch den Boden, oder außerhalb nach oben geführt und durch die Wand?

    Wasserleitungen werden üblicherweise zum Frostschutz in einer gewissen Tiefe im Boden verlegt. Im Übergangsbereich zum Haus gedämmt. Dabei bietet sich zur Einsparung von Dämmung direkt durch den Boden am besten an.


    Ist es realistisch einen Handwerker zu finden, der das machen würde?

    Glaube, darauf kann dir keiner hier eine gültige Antwort geben. Hier kommt es auf deine Beziehungen an. Ich glaube, ein befreundeter Handwerker hätte keine Probleme damit.


    Aktuell suche ich noch nach einem Grundstück, aber das soll hier nicht Thema sein.

    Ich habe ein Grundstück (in Hessen) mit Bebauungsplan oder auf dem §34 BauGB gilt. Auf diesem Grundstück wird das Tinyhaus auch direkt gebaut.

    Suchst du noch, oder hast du schon? Wie du dann einige Zeilen weiter widersprüchlich sagst.


    Kann es sein, dass es nach §34 abgelehnt wird weil, zu klein/nicht passend? Gibts da Erfahrungen?

    Gemeinden können eigenwillig sein, und aus nicht immer ersichtlichen Gründen einen Bau erstmal ablehnen. Gar mit unsinnigen Änderungsvorschlägen. Mir wurde vor langer Zeit ein Plan für ein Naturhaus mit dem Änderungsvorschlag abgelehnt, es doch lieber nur aus 1 Stockwerk, anstelle mit 2 zu bauen, obwohl alle Häuser in der Nachbarschaft mehrstöckig waren?!


    Nachdem die Gemeinde aber einen weiteren Architekten zu Rate gezogen hatten, welcher gerade selber eine Passivhausvolkschule für die Gemeinde plante, ging mein Bauplan ohne weitere Beanstandungen durch. Denn Plan hatte ich gezeichnet (als Zimmerer), ein befreundeter Architekt hat unterzeichnet.

    Styropor, im Gegensatz zu Styrodur, kann Wasser aufnehmen. Damit könnte auch bei den beiden restlichen Zimmer Feuchtigkeitsschäden entstanden sein. Jegliche Dämmwirkung ist damit dahin.


    Da ihr dort noch einen Balken austauschen müsst, wird sich der Schaden dann auch zeigen.

    So funktioniert es kommerziell fertig erhältlich:


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Allerdings scheint diese Firmagerade off-line zu sein.

    Was für ein Schmuckstück.

    ..maisstärke-armierte Hanfdämmung, im Nassverfahren hergestellte Holzweichfaserplatten, leimfreie Platten aus PEFC-zertifiziertem Massivholz aus dem Schwarzwald, Fichtenzellwolle mit Lehm-Roggenkleister als Dampfbremse,

    Waren die Maisstärke armierte Hanfdämmung, Holzweichfaserplatten im Nassverfahren und leimfreie Platten aus dem Handel?


    Oder Eigenfertigungen mit geheim Rezepturen? Oder magst und kannst du diese Verfahren etwas genauer erörtern?

    Es wäre natürlich super, wenn sowas auch auf einem Campingplatz möglich wäre.

    Ein Campingplatz würde Baubestimmungen vereinfachen. Alleine organisiert, mit langfristig gepachteten oder gekauften Grundstück, natürlich auch mit sehr viel mehr Arbeit verbunden. Als Verein und diese geteilt, dann aber schon weniger.


    In meiner Region südöstlich des Bodensees wäre es heutzutage schwierig, auch nur einen Dauerstellplatz zu bekommen. Die kurzfristigen Einnahmen von Tagesgästen sind einfach rentabler.

    Wenn alle mitmachen, kann und wird sich keiner als Chef aufspielen, das passiert nur, wenn einer alles macht und die anderen wie Schafe folgen.

    Habe auch die Auflösung eines gemeinschaftlichen Hofs (mit echten Schafen und Ziegen) in der Toskana von 2 Familien gekauft und getragen miterlebt. Auf der einen Seite Arbeitstiere, die andere eher Dolce Vita. Das funktionierte in so einem miteinander verknüpften Projekt einfach nicht, auch ohne sich deklarierenden Chef. 50/50 zusammen, aus guten Gründen dann ebenso getrennt.


    Ein anderes gemeinschaftliches Bauprojekt, bei der ich selber die inspirierte und treibende Kraft war, scheiterte es auch daran, dass die anderen mitgezogen wurden, aber wie sich mit der Zeit herausstellte, aus ganz anderen Antrieben. Wieder zum Scheitern verurteilt.


    Von daher ist zu enge Verknüpfung vom Finanziellem und Wohnbereich in den meisten Fällen sehr ungünstig. Außer es gibt in der Tat eine/n umsichtigen geliebten Guru, oder halt in Supervision und therapeutischen Arbeit begleitende. Was sich aber in beiden Fällen bei falscher Einschätzung derer Persönlichkeit fatal herausstellen könnte.


    Bei Tinyhäuser Projekten kann mit Umsicht ja glücklicherweise sowohl der Wohnraum, als auch das Finanzielle sauber getrennt werden. Alle nach Fertigstellung neben guter Nachbarschaft auch problemlose ihres zur Gänze leben. Aus meiner Sicht hat so ein loser Verein, mit klar getrennten und gemeinschaftlichen Interessen, auf Dauer die besten Chancen individuellere Neigungen zu überleben.

    einen Stammtisch zu gründen und mich mit Mehreren zusammen zu tun, um gemeinsam ein Grundstück zu erwerben. Damit es auch eine harmonische und nachhaltige Gemeinschaft wird, kam die Idee auf, einen gemeinnützigen Verein zu gründen,

    Also ich wäre sofort dabei, wenn der Standort nicht so weit wäre. Auf einem gemeinsamen Chai kann man sowas doch viel besser besprechen, wer welche benötigten Kompetenzen wie einbringen könnte. Von so einem Interessen-Verein könnten alle gleichermaßen profitieren. Ich sehe da keinen Arbeitszwang. Außer den, welchen man sich bei einem solchen Projekt selbst zumutet, und andere auch benötigten Arbeiten werden ja auch von anderen Teilnehmern abgenommen. Auch wenn am Ziel des Projektes nicht mehr alle dabei sein werden.


    Wünsche dir gutes Gelingen dabei.

    Da sind dir mehrere Missverständnisse passiert.


    Ich habe nur zu Walter (Mitgliedername: Tiger - also gar nicht dem Faden Ersteller) gesagt, dass reine eigene Befindlichkeitsausdrücke - ohne jeglichen sachlichen Diskussionsbeitrag, wie in diesem Faden - einfach keinen Sinn für andere Mitleser ergeben, und nur mit off-topic-Inhalt überladen würden. - Auch das war nur ein einfacher, sachlicher Hinweis, kein Vorwurf.


    Faden Ersteller war Dennis, alias DemossHH, und mit ihm habe ich mich tatsächlich gefreut, dass er gefunden hat, was ihm zu seinem Tinyhouse im Moor passt.


    Auch dass mit der Entscheidungsfindung des Faden Erstellers der Faden beendet und geschlossen wären, findet sich nur auf einigen wenigen deutschsprachigen Foren - hier eben nicht.


    Du kannst Diskussionsforen natürlich nur der Diskussionen wegen teilnehmen. Ich verwende den Austausch im Dialog von unterschiedlichsten Perspektiven hauptsächlich zum Dazulernen eines jeweiligen Themas. Wie es hier in diesem über Fundierungen in moorigen Untergrund schon durch vielschichtige sachliche Beiträge von Vielen schon mehr als erwartet geschah.


    Ich habe eine wissenschaftsorientierte Betrachtungsweise der Dinge. Nur weil man 2-3 Lösungen einer Problemstellung schon kennt, heißt nicht, es gäbe nicht auch noch bessere. Wissenschaft will sich immer mit noch nicht erkanntem ergänzen.

    Hallo Walter,


    Diskussionsforen sind unheimlich Wissen-bereichernd. Gerade, weil man selber nicht alles bedenken könnte, sind in guter Absicht gegebene Anregungen immer bereichernd. Auch wenn sie nur dazu führen, dass ein anderer sich klarer wird, wie er es wünscht. Und wie nicht.


    Selbst wenn dies wie hier schon geschehen ist, kann auf allen mir bekannten, vor allem englischsprachigen Foren, weiter diskutiert werden. Weitere Anregungen könnten ja auch in Zukunft für andere Forumsmitglieder genauso relevant werden. Und müssen so nicht immer wieder wiederholt beantwortet werden. Mit Suchfunktion können meist schon Antworten, mit allen Aspekten angesprochen, gefunden werden.


    Nur einige deutschsprachig Foren sind in diesem Punkt eigenartig, indem Fäden nach Beantwortung geschlossen werden. Und zuerst gesucht, was schneller fündig würde, wird kaum gemacht.

    sprengt nach meiner persönlic hen Einschätzung den Rahmen bzw. ufert aus.

    Was ich bei dir aber nicht verstehe ist, warum du wie auch in einem anderen Faden gar nicht beiträgst, aber nur das es dir zu viel wird und verabschiedest.


    Wäre doch nicht nötig.


    Einfach nicht lesen, was dich nicht interessiert. Oder dort zu lesen aufhören, wo es für dich zu viel wird. Wenn du dich verabschiedest, wo du noch gar nichts zum Thema beigetragen hast, macht es doch einfach keinen Sinn.


    Stell dir vor, die hunderten Mitglieder würden das bei jedem sie nicht interessierenden Faden machen? Man würde gar nichts mehr finden.


    Liebe Grüße

    Pfahlfundamente auf moorigen Untergrund ist Stand der gegenwärtigen Bauwerkskunst. Dafür kann eine Firma garantieren. Bei so viel Aufwand kann nicht viel schiefgehen.


    Archaische Bauwerkskunst ist weitgehend in Vergessenheit geraten. Dafür gibt es keine Fachkräfte mehr, welche damit Erfahrung haben oder auch nur deren Anwendbarkeit nicht infrage stellen würden. Wann, dann sicherlich nur ohne Haftung.


    Also hätte es anders nur in Eigenleistung eine Chance. Da haben Baubetriebe einfach wirklich keine Wahl. Beispiel aus einem anderen Faden:

    Zitat

    Eine persönliche Erfahrung war mit einem Naturhaus aus Naturstein, Rundholz und Lehm, welches ich vor 30 Jahren für einen Freund gebaut habe. Ein weiterer befreundeter und auf vielen Großbaustellen sehr erfahrener Polier hatte ernsthafte Bedenken bezüglich jeglicher Beständigkeit. Nachdem mein Freund sein Geschäft in Insolvenz gegangen war, ersteigerte genau dieser Polier dieses Naturhaus, obwohl er sich mit seinen Fertigkeiten wohl jedes Traumhaus realisieren hätte können. Und lebt noch heute glücklich im so erstanden Unikat. Entgegen seiner Vorhersage überhaupt nicht zerbröselt.

    Wir fanden damals sogar 2 ungarische Natursteinmaurer. Waren aber leider zu langsam, für den Preis. Deshalb haben wir die rund 18 m3 aus Natursteinen und wasserdichten Trasskalk (wie die Römer ihre Aquädukte), hauptsächlich als Stützwände im Hang, in Eigenleistung fertiggestellt.

    Und setzen sich dadurch. Was mit dieser traditionellen 'Stein mit Stock' Methode ausgeglichen würde. Wie bei Erdbeben.


    Deshalb musste ich davon ausgehen, dass die hohen Kosten des Pfahlfundaments keine Rolle spielt. Bei mir würde es.


    Wollte dich durch meine Argumentation natürlich nicht davon abbringen, wofür du dich aus guten Gründen entschieden hast. Nur eine machbare Alternative - auch für mitlesende - aufzeigen. Ignoriere mich, wenn es dir nicht passt.

    Freut mich zu hören, dass eine solch Maschinen-aufwändige, teure Methode finanziell so leicht für dich zu stemmen ist. :)


    So wie es dir natürlich nicht darum geht, mehrstöckige Palazzos wie in Venedig draufzustellen, so ging es mir auch nur um das Standhalten des Tinyhouses von unausweichlichen Setzungen ohne richtiges Fundament.


    Neben der Anlieferung der Steine durch LKW, tatsächlich händisch machbar. Und dadurch zumindest für ca. nur 1/10 der Kosten, und mit wenigsten Eingriffe ins Moor.

    Darauf Natursteine verlegen, grober Schotter und feiner Schotter als nachfolgende Schichten, und zuletzt Kies

    Fällt mir gerade auf, dass eine ähnliche Art von Trockensteinbau mir schon als relativ erdbebensichere Bauweise, speziell aus Himachal Pradesh bekannt ist. Ein österr. Freund hatte sich dort niedergelassen und so gebaut. Eine schnelle Suche findet diese Beschreibung: https://www.stone-ideas.com/96…uni-bauweise-im-himalaya/


    Wird also Erdbewegungen (Erdbeben, Frost, Muren..) bis zu einem gewissen Grad standhalten.

    Wie du sagtest:

    Zitat

    Es wird wenn dann ein Kiesgemisch das nach dem Bodenabtrag aufgefüllt wird mit Drainage.

    Eine einfache Drainage würde das Moor entwässern. Da dies bei 7m tiefen Moor so einfach nicht geht, Feuchtigkeit kapillariasch immer wieder nach oben dringt, mit einem zusätzlichen starken Regen so einfache Drainage auch leicht überfordert wird, macht zuvor Boden ausheben und Drainage eines Moors nicht viel Sinn.


    Ich würde mir das Abtragen der obersten Erdschicht, außer ausgleichen von Unebenheiten, deshalb ersparen. Darauf Natursteine verlegen, grober Schotter und feiner Schotter als nachfolgende Schichten, und zuletzt Kies. Sodass du mit diesen zusätzlichen Schichten Abstand zum Boden gewinnst. Absinken wird das ganze sowieso, und bei Frost sich speziell an den Rändern heben, deshalb brauchst du darauf einen steifen und Rippenverstärkten Holzboden. Da mit kleineren Überschwemmungen im Moor gerechnet werden muss, zusätzlich über dessen unteren Rand wasserdicht.


    Zugangsweg auch aus Holz auf Pfählen. So wäre der geringste Eingriff ins Moorökosystem möglich. Ohne Beton.


    Tatsächlich könntest du rundum auf Steinplatten Aussparungen beim Schotter lassen, und hydraulische Waagenheber mit diesen zugänglich bestellen (17,- pro Stück bei Aldi). Sodass am einfachsten in die Waagrechten nach adjustiert werden könnte. Oder durch Befestigungshaken für einen Kran.

    Vom Bootsbaus ausgehend, kann ein Schiffsrumpf außer aus Beton auch traditionell aus Holzplanken und -rippen erstellt werden.

    Zitat

    Betonplatte kommt definitiv nicht in Frage. Was sicherlich auch wesentlich günstiger und vor allem Naturschonender.

    Deine Antwort deutet darauf hin, dass du in meinem Kommentar übersehen hast, dass ich von einer Betonplatte schon auf eine wasserdichte Holzplatte gekommen war?

    Ich würde .. Freudensprünge machen,

    Aktuell mache ich aber auch schon Freudensprünge, wenn so jemand nur einmal kongruentes sagen kann, oder was er wirklich will zum Ausdruck bringen. Und nicht nur Halluziniertes, oder, was so jemand meint, sein Gegenüber zu hören wünscht.

    Ich arbeite in einer niederschwelligen Notschlafstelle. So niedrigschwellig, dass die meisten unserer akut psychotischen Gäste sonst nur noch auf den Straßen unserer Städte zu zigeunern übrigbleibt.


    In unserer Gesellschaft psychisch stabil zu sein, wäre für solche Menschen nur mit Psychopharmaka unter psychischen Einschränkungen möglich. Wie unerträgliche Nebenwirkungen und Persönlichkeitsverlust. Für manche ist das keine echte Option, noch ist eine Wahlfreiheit dazu gegeben. Die weniger selbstbestimmten werden dazu gezwungen, bekommen dafür Zugang zu höherschwelligeren sozialen Einrichtungen, welche dann auch darauf schauen, dass sie sich brav die Zähne putzen und die Haare frisieren. Leider meistens dann halt als Dauergäste solcher Institutionen, mit chronifizierten unheilbaren Nebenwirkungen.


    Micha ist offensichtlich nicht in solch einer argen Situation, und schon in geordneten Verhältnissen. Ich würde bei unseren Dauerobdachlosen Freudensprünge machen, würde jemand davon sein Schicksal besser in die Hand nehmen, und so wie Micha einen Wanderwohnwagen basteln, anstelle nur auf Asphalt zu schlafen. Wohlgemerkt: auch im Winter.


    Also in seiner Situation ist aus eigener Anstrengung sein Vorhaben therapeutisch, um seine Lebensqualität und damit Zufriedenheit trotz widriger Umstände zu verbessern.