Naja Udo, das könnte man auf jede normale Wohnung auch übertragen und alles nur noch behindertengerecht bauen. Vielleicht nicht verkehrt, aber die Wohnkosten würden insgesamt sicher noch mehr in die Höhe schnellen und so ein Tiny auch deutlich mehr kosten als ein "normales".
Dazu kommt, dass die angesprochenen Maßnahmen eben auch nicht für jeden passen und es damit keine "Norm" dafür geben kann. Ich z.B. bin schon immer klein und ein höhergelegtes Klo wäre mein Alptraum . Und ja, Einschränkungen kommen manchmal plötzlich, aber man weiß nicht welche. Ein Rollstuhlfahrer kann wahrscheinlich gar nicht mehr im Tiny leben, weil die Wendeflächen etc. schlicht nicht vorhanden sind, eine leicht gehbehinderte Omi braucht dafür in einem Tiny vielleicht keinen Rollator - ein paar Haltegriffe an den richtigen Stellen könnten schon viel bringen.
Also warum deutlich mehr für das Häuschen ausgeben, wenn man noch gesund ist und riskieren, dass man gar nicht mehr drin leben kann, wenn doch was passiert? Manchmal reichen vielleicht ein paar kleine Veränderungen für 150€ oder man stirbt, bevor man überhaupt Einschränkungen hat etc. Es gibt keine Sicherheit für alle Lebenslagen.
Sinnvoll wäre es, schnell nachrüstbare, individuelle Lösungen für verschiedene Lebenslagen zu entwickeln und anzubieten und das vielleicht sogar unabhängig vom TH - sowas könnte auch für ältere Menschen in kleinen Sozialwohnungen etc. interessant sein. Den Schwerpunkt würde ich dabei auf "Minimallösungen" legen - also was braucht es wirklich, damit der ältere Mensch noch eine Weile in seiner Wohnung leben kann und was ist nur teurer technischer Schnickschnack, der vielleicht sogar kontraproduktiv ist.
Diskutieren kann man, ob ein Loft in einem TH für ältere wirklich sinnvoll ist. Es kann aber auch andere Gründe geben, ein Tiny ohne Loft und dafür z.B. mit mehr Grundfläche zu gestalten. Das schöne an TH ist, dass sie individuell gestaltet werden können und jeder seinen eigenen Schwerpunkt setzen kann. Da wird die vierköpfige Familie in den 20igern sicher anders entscheiden als der angehende Rentner, der noch mobil bleiben will.