Allgemeine Fragen zu Nebenkosten

  • Hallo Tiny House Gemeinde,

    ich spinne mir gerade ernsthaft ein Muster zu dem Projekt "Leben im Tiny House" zusammen.


    Wie ich hier inzwischen gelesen habe, gibt es echt eine Menge zu beachten. Krass und wenn ich die Preis Situation betrachte, ist es gar nicht so günstig, wie ich bislang so gesehen habe ( ja ja, die Romantik *zwinker)


    Ich sage mal so, wenn ich ein Grundstück gefunden habe, wo ich auch mein Tiny Haus hinstellen kann, welche Kosten habe ich noch ?


    In einer Eigentumswohnung habe ich die Nebenkosten "Hausgeld" Muss ich da auch extra Versicherungen einplanen? Wie sieht es da aus?


    "Eh da" Kosten sind bei einem gekauften Grundstück Grundsteuer / Abwasser etc...


    Strom Heizung ,Autarkie ist ja selten möglich, wenn man sich mal so durch das Internetr klickt....


    Wenn ich dann so ein Tinyhaus auf Rädern haben sollte, kommt dann der Tüv auch raus, zur Abnahme, oder kann ich alles so alle zwei / drei / vier Jahre abbauen und hinfahren?


    Ich beginne Deutschlands Gesetze an zu lieben ( Ironie off) ..


    Wie lange habt ihr so im Durchschnitt geplant ?


    Ich bin mir auf jeden Fall bewusst, dass das nicht immer nur romantisch ist.



    Ich würde zudem nicht mal zu 100% im Tiny House leben, sondern um das Pendeln zu minimieren. Jedoch die Wohnsituation (WG Zimmer, oder kleine Wohnung) einfach zu teuer ist.. Alternativ habe ich auch schon in einem Gartenhaus genächtigt, ohne Strom / Wasser ... war auch nicht so toll, aber machbar . Leider steht die Option nicht mehr zur Verfügung, war im Winter auch nicht so toll ^^



    Ich bin auf Antworten gespannt :/


    Liebe Grüße

    Eowyn

  • Hallo Eowyn?!


    Ein THoW müsste nur dann zum TÜV, wenn es auch angemeldet ist. Das macht aber keinen Sinn, wenn es stationär ist.


    In der Summe aller Abwägungen macht ein THoW allerdings immer weniger Sinn.


    Zu den EhDa-Kosten gesellt sich noch eine Feuerversicherung


    Gruß

    Stefan

  • Was für Kosten hat ein Eigenheimbesitzer?

    Ich zähle mal grob auf:

    • Schuldzinsen (wenn die Finanzierung noch läuft)
    • Wasser (Trinkwasser)
    • Kanal (Abwasser)
    • Niederschlagswasser
    • Heizung (Warmwasser, Heizanlagenbetrieb)
    • Selbst beschaffte Brennstoffe (Holz, Gas etc)
    • Schornsteinfeger (abhängig von Heizart)
    • Müllabfuhr
    • Grundsteuer (so eigenes Grundstück)
    • Gebäudeversicherung
    • Strom + Internet + GEZ (jaha, die heißen jetzt anders)

    Beim Tinyhaus hat man diese Kosten halt auch, zuzüglich ggf die Pacht für das Grundstück. Bei Pacht statt Eigentum fällt dann die Grundsteuer weg.


    Man kann einige der Kosten bewusst minimieren....Regenwassertonnen fürs Grauwasser zB, wobei ich mit mit der Thematik noch nicht befasst habe. Da sind andere fachkundiger.

    Man kann mittels PV die Stromkosten senken, ganz autark dürfte nicht wirklich machbar sein.


    Was du da als Hausgeld bezeichnest, ist bei Eigentümeranlagen mit Eigentumswohnungen üblich. Da erstellt de Verwaltung die Gesamtabrechnung der o.g. Kosten (außer der Finanzierung) und rechnet dem einzelnen Eigentümer anhand seiner Verbrauchskosten das monatlich zu leistende "Hausgeld" aus...in dem all diese Kosten dann zusammengefasst sind.


    Deine Idee, zu pendeln....dann unterhältst du 2 Wohnsitze. Ev. fällt dann auch noch eine Steuer auf den Zweitwohnsitz an, je nachdem wie lange diese im Jahr genutzt wird. Billiger als eine normale Wohnung zu mieten würdest du dann auch nicht leben.


    Ansonsten ist das einfach eine Rechenaufgabe! Ich habe in einem Musterhaus Probe gewohnt und habe dann die Gemeinde genervt bezüglich der für so ein Häuschen anfallenden Kosten. Diese bekommt man als Jahressummen genannt.


    Der nicht berechenbare Rest sind zB Finanzierungskosten (so man das nicht auf der hohen Kante liegen hat) und....Strom sowie Heizung! Pellets verteuern sich aktuell ebenso rapide wie Gas und das die Stromkosten steigen, ist auch bekannt.


    Ach ja, beim Errichten so eines Tinydomizils darf man auch die sog. Baunebenkosten nicht unterschätzen! Das muss man mit einplanen, denn umsonst ist nix im bürokratischen Hindernislauf, den man vorher zu absolvieren hat. Und das Grundstück muss ja auch hergerichtet werden für das Häusle... ein vernünftiger Unterbau/Fundament sollte schon sein.


    So, das mal völlig unsortiert meine spontanen Gedanken dazu...

  • eieiei, erst einmal herzlichen Dank euch beiden für die Antwort.

    Ich sehe schon, die klare Ansage ist Rechnen!

    Ich habe ein zwei Grundstücke im Auge und habe auch eine Anfrage gestellt. Ich habe auch schon an Naherholungsgebiete gedacht...


    Stimmt die Zweit Wohnsitz steuer... wieso eigentlich ... Egal ..ich hinterfrage das jetzt auch nicht wirklich zu diesem Thema


    Ich werde auf jeden Fall noch weiter pendeln und mir erst mal ein Grundstück suchen wo ich was machen darf und kann. Ein bekannter Tinyhaus Erbauer wohnt bei um die Ecke, da muss ich nicht lange suchen, das ist wohl eher dem Stück Land geschuldet.


    Ich danke euch schon einmal



    Gruß

    Eowyn

  • Beim Tinyhaus hat man diese Kosten halt auch, zuzüglich ggf die Pacht für das Grundstück. Bei Pacht statt Eigentum fällt dann die Grundsteuer weg.

    Hi Dea2020 , Hi Eowyn ,


    hier muss ich leider korrigieren, die Grundsteuer wird eigentlich immer vom Tiny House Besitzer gezahlt:

    1. Falls mit Pacht das Erbbaurecht gemeint ist, dann zahlt der Erbbauberechtigte (Pächter) nicht nur die jährliche Grundsteuer sondern muss sogar die Grunderwerbssteuer zahlen, obwohl er das Grundstück nicht kauft
    2. Falls du mit "Pacht" das Pachten eines Grundstücks (Gebrauchsüberlassung) meinst, das können nur aktive Unternehmen (Firmen) die das Haus und Grundstück unternehmerisch nutzen möchten (z.B. um dort den Firmensitz anzumelden oder das Tiny als AirBnB zu vermieten). Die Grundsteuer wird hierbei vom Verpächter über die Nebenkostenabrechnung in Rechnung gestellt (§ 2 BetrKV).
    3. Zur Eigennutzung als Erst- oder Zweitwohnsitz ist es keine Pacht sondern eine Miete des Grundstücks, auch hier wird vom Vermieter die Grundsteuer in der Nebenkostenabrechnung in Rechnung gestellt

    Sollte man einen Vermieter/Verpächter haben, der die Grundsteuer nicht in Rechnung stellt, dann kann man sich glücklich schätzen. Denn laut Gesetz darf er diese Kosten auf die Mieter/Pächter umlegen und das wird auch in der Regel so gehandhabt.


    Gruß

    Dietmar

    Muss ich da auch extra Versicherungen einplanen?

    P.S.: Ich hab schon mal eine Aufstellung der Kosten gemacht - siehe Nebenkosten eines Tiny Houses

    Auf einem Campingplatz solltest du zumindest eine TinyHouse-Versicherung haben, spätestens auf einem eigenen Baugrundstück wird die Versicherung zur Pflicht. Ob dann die Tiny House Versicherung ausreicht oder es eine Wohngebäudeversicherung sein muss, müsste mit der Versicherung geklärt werden.

  • Ich sage mal so, wenn ich ein Grundstück gefunden habe, wo ich auch mein Tiny Haus hinstellen kann, welche Kosten habe ich noch ?

    Die eben aufgeführten Kosten sind die laufenden Kosten wenn man das Tiny House bewohnt.

    Was oft vergessen wird, bevor man einziehen kann fallen neben den Grundstückskosten und dem Preis für das Haus auch noch Baunebenkosten an, die manchmal nicht unerheblich sind.


    Bei einem Camping-/Wochenendplatz sind das nicht so viele:

    • Kosten für den Transport des Hauses zum Grundstück
    • Kaution für den Platz
    • Kosten für ein einfaches Fundament
    • Kosten für Grundstücksgestaltung

    Auf einem eigenen Baugrundstück wird das schon sehr viel mehr:

    • Kosten für Grunderwerbssteuer und Notar bei Kauf oder Erbbau
    • Kosten für den Bauantrag (Bauvorlageberechtigter), Tragwerksplaner (Statik), zertifizierter Energieberater (Wärmeschutznachweis), usw.
    • Kosten für den Transport des Hauses zum Grundstück
    • Kosten für das Fundament nach statischer Berechnung
    • Kosten für Vermesser (Haus muss eingemessen werden zur Eintragung ins Liegenschaftskataster)
    • Kosten für Hausanschlusskasten (Strom), Schacht für Zähler (Wasser,Gas), Revisionsschacht (Abwasser) bei Kauf oder Erbbau
    • Kosten für vorgeschriebenen PKW-Stellplatz und Zuwegung zum Haus
    • Kosten für Grundstücksgestaltung (in vielen B-Plänen mittlerweile genau vorgegeben, womit das Grundstück mind. bepflanzt werden muss)
    • usw.
  • DietmarS68

    Hat den Titel des Themas von „Allgemeine Fragen“ zu „Allgemeine Fragen zu Nebenkosten“ geändert.
  • Ja, ich sehe schon das Leben wird immer teurer.


    Danke auch Dir, Dietmar, für den Link, den habe ich mit großem Interesse gelesen :)

  • Natürlich sind die Baunebenkosten schon ein dicker Berg an Extrakosten, das darf man auf keinen Fall unterschätzen. Und auch die laufenden Kosten sind da.


    Aber als Mieter zahlst Du ja die Nebenkosten genauso.


    Ich hab nun, nach fast einem Jahr im Tiny, meine Nebenkosten mit den ehemaligen Kosten in der Miete verglichen.

    Die haben sich um gute 60% verringert.


    Für uns hat sich der Umzug ins Tiny auf jeden Fall gelohnt, nicht nur vom Wohlgefühl, auch finanziell.


    VG Sabine

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