Tiny House aus massiven Blockbohlen/Wandaufbau

  • Hallo zusammen,


    ich plane gerade unser Tiny House, na ja es ist mehr ein Gartenhaus auf einem Bootstrailer. Es soll ca. 6 m lang, 2,5 m breit und 2,8 m hoch werden. Eine Schlafebene gibt es nicht, lediglich zwei Wände im inneren um drei Räume zu bilden (WC/Wohnraum/Schlafzimmer). Das Haus wird später nicht dauerhaft bewohnt, es dient eher als Gästezimmer für ein Wochenende.


    Da ich beim Bau größtenteils auf mich alleine gestellt bin, wollte ich den Aufbau so simpel wie möglich halten und dachte an ein Blockbohlenhaus in Sonderanfertigung. Die Bohlen würde ich mir von einem entsprechenden Hersteller vorfertigen lassen. Gewicht der Bohlen liegt bei ca. 550 kg, der Anhänger hat eine Zuladung von 3200 kg. Bei der Dämmung wollte ich auf natürliche Dämmstoffe zurückgreifen und Dampffolien möglichst vermeiden.


    Mein Wandaufbau sieht wie folgt aus (von innen nach außen):


    34 mm Blockbohle Fichte

    50 mm STEICO Flex

    22 mm STEICO Universal

    20 mm Lattung und Hinterlüftung

    21 mm Rhombusleiste Lärche oder Nut- und Federbretter


    Was haltet ihr grundsätzlich von der Idee mit dem Blockbohlen? Vielleicht hat auch schon jemand Erfahrung mit einer ähnlichen Bauweise. Wäre der Wandaufbau so möglich oder muss ich doch noch eine Folie verarbeiten?


    Ich freue mich auf eure Rückmeldungen.


    Viele Grüße Björn

  • Hallo Björn,

    einfach und Blockbohlen mit Ständerwerk schließt sich eigentlich aus, zumindest wenn die Bohlen die "Tragebene" ist.
    Blockbohlen schwinden mit der Zeit, das bedeutet das Ganze Gebäude wird sich setzten. (auf 2 Meter ist mit mind. 5 cm zu rechen) Das machen die Horizontale Latten nicht mit, da Holz mit der Faser praktisch nicht schwindet. Selbst die Steico Platten werden sich durchbiegen
    Wenn das ganze auf Dauer Funktionieren soll müssen die Bohlen am Ständerwerk einzeln befestigt werden, so das der Schwund sich auf die ganze Wandhöhe verteilt. (zwischen jeder Bohle gibt es ein Spalt) Also unbedingt Dampfbremse einbauen.
    Oder die Lattung für die Lüftungsebene muss so konstruierte sein das sich das ganze setzen kann.

    Der Wandaufbau mit Dach schätze ich, bei dieser Größe, auf über 2 bis 2,5 Tonne. Da ist die Zuladung nicht mehr so groß.

    Gruss Stefan

  • Hallo Stefan,

    vielen Dank für deine Einschätzung. Ich verstehe deine Bedenken, vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Es wird keine Ständerwerkkonstruktion, die Blockbohlen bilden die Tragkonstruktion. In den Ecken stehen die Bohlen um 50 mm über. Es werden zusätzliche Latten (50mm) vertikal angebracht, dazwischen wird dann die Dämmung geklemmt. Die vertikalen Latten evtl. mit Langlöchern, damit sie das Arbeiten des Holzes mitmachen.


    Das Arbeiten der Blockbohlen könnte aber wirklich ein Problem sein. Wenn ich von einer Änderung der Luftfeuchtigkeit von 15% Sommer zu Winter ausgehe und Fichte einen Schwundfaktor von 0,33% hat, komme ich bei 2m Höhe auf ca. 100 mm Ausdehnung bzw. Schwund. Das könnte dann echt problematisch werden mit der Dämmung.


    Viele Grüße Björn

  • Hier noch ein Foto des ungefähren Wandaufbau, nur dass ich die Dampffolien gerne weglassen würde, deshalb die Dämmung mit Holzfaser und das die Lattung nur vertikal verläuft und die Fassadenbretter horizontal.

  • Hallo Björn,
    nein, Du hast dich nicht missverständlich ausgedrückt. Deshalb habe ich ja auch beide Varianten beschrieben.
    Wenn Du die die Bohlen als Trageebene nimmst wird es zu Fugen in der Dämmung kommen. Entweder ist die Komplette Fuge dann oben oder eben zwischen den Dämmplatten. Ohne Dampfbremse würde ich das defensiv nicht ausführen! Da würde ich sogar zu einem relativ großen SD-Wert gehen.
    Auf dem Bild ist die Tragebene aber definitiv das Ständerwerk.
    Wo hast Du das Bild den her? ich würde behauten das die Dampfbremsfolie auch auf der falschen Seite der Dämmung sitzt.

    Gruss Stefan

  • Ja, die Dampfbremse müsste innenseitig der Dämmung sein, sonst ist es nicht nur sinnlos, sondern schädlich.

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