Schrauben, Winkel und Co im Ständerwerk

  • Der Anhänger ist bereit, KVH ist geliefert - jetzt fängt der Bau bei uns endlich an. Gekauft werden müssen nur noch die Befestigungsmaterialien - Schrauben, Winkel und co. - und zwar die richtigen. Ich bin aber ziemlich überfordert bei der riesigen Auswahl!


    Meine Frage an euch ist, welche Befestigungsmaterialien habt ihr in der Konstruktion der Tiny House Bodenplatte und Ständerwerk verwendet? Und mit welcher Art Schrauben habt ihr das Haus am Anhänger befestigt? Ich würde mich freuen über genaue Angaben zu Sorte, Länge, Breite und evtl wo man die am besten kauft.


    Ich habe ein Paar Infos schon im Forum gefunden, aber kein Thread ausschließlich mit Fokus auf Schrauben usw (wenn es doch gibt, Entschuldigung - kann jemand mich bitte weiterleiten?)


    Mein Plan sieht gerade so aus:


    Befestigung des gesamten Fachwerks zum Chassis:
    Bodenplatte (KVH 120x80 und 120x60) - an den aussen liegenden Balken a mit M10 oder M12 170mm Sechskantschrauben, mit Mutter und Sicherungsring
    Ständerwerk (KVH 60x80) - auf der Schwelle an Ständer eine Zuganker anbringen. Wahrscheinlich nicht an alle Ständer, da ich in den Chassis ja auch nicht zu viele Löcher bohren möchte. Diese Zuganker mit Torx an Ständer befestigen und mit M10 250mm Sechskantschrauben (durch Schwelle und Bodenplatte) an Chassis befestigen


    Zusammenschrauben des Ständerwerks (meist KVH 60x80):
    Entweder 8x160mm Torx oder ganz viele Winkel 80x80 mit kürzeren Schrauben (evtl 6x50mm Torx)


    Als Laie freu ich mich wie immer auf eure sehr hilfsreiche Kommentare und bin sehr dankbar für Rat und neue/bessere Ideen! Viele Grüße Jenny

  • Hallo Jenny,


    ich rate dir, so wenig Metall wie möglich ins Ständerwerk einzubringen. Je mehr du davon verwendest, um so mehr Kältebrücken entstehen und damit auch potentielle Stellen an denen Schimmel entstehen kann.

    Bodenplatte (KVH 120x80 und 120x60) - an den aussen liegenden Balken a mit M10 oder M12 170mm Sechskantschrauben, mit Mutter und Sicherungsring

    Da in den Trailer max. 10mm große Löcher gebohrt werden dürfen, um die Stabilität des Trailers nicht zu beeinträchtigen, kannst die Bodenplatte also max. mit M10 Schrauben befestigen. Alternativ kannst du die Bodenplatte auch mittels U-Bügeln mit dem Fahrgestell verbinden, dann brauchst du keine Löchern in den Trailer zu bohren.

    Ständerwerk (KVH 60x80) - auf der Schwelle an Ständer eine Zuganker anbringen. Wahrscheinlich nicht an alle Ständer, da ich in den Chassis ja auch nicht zu viele Löcher bohren möchte. Diese Zuganker mit Torx an Ständer befestigen und mit M10 250mm Sechskantschrauben (durch Schwelle und Bodenplatte) an Chassis befestigen

    Das mit den Zugankern ist eine gute Idee, nur nicht zu viele. Ich denke 4 Stück auf jeder Seite sollten völlig ausreichen, am besten auf entsprechenden Querträgern in der Bodenplatte. Auch hier wäre sicher die Verbindung zum Fahrgestell mit U-Bügeln, die besser Variante um die Stabilität des Trailers nicht zu beeinflussen.

    Zusammenschrauben des Ständerwerks (meist KVH 60x80):
    Entweder 8x160mm Torx oder ganz viele Winkel 80x80 mit kürzeren Schrauben (evtl 6x50mm Torx)

    Zum Zusammenschrauben des Ständerwerks auf jeden Fall lange Torxschrauben verwenden. Nur keine Winkel, das ist zu viel Metall !
    Stabilität bekommt das Ständerwerk durch die Beplankung (in deinem Fall die OSB-Platten), da braucht es keine zusätzlichen Metallwinkel. Das gleiche gilt auch für die Bodenplatte.


    Viele Grüße
    Dietmar



    P.S.: Um zwischen Bodenplatte und Trailer (Holz auf Metall) die Kältebrücken zu minimieren kannst du ein Entkopplungsband dazwischen kleben.

  • @Dietmar Danke für die Infos! Ich hatte nicht gedacht an das Risiko von Kältebrücken durch die Winkelverbinder. Dann schraube ich den Rahmen auf jeden Fall lieber mit langen Torx zusammen. U-Bügel hatte ich auch nicht überlegt, da muss ich mich schlaumachen


    Eine Frage - gibt es im Bezug auf die Verwendung Schraubengrösse M10 eine Vorschrift oder wird sowas beim TUV geprüft? Ich habe gelesen, größere Verbohrungen nicht vom Anhänger-Hersteller Vlemmix empfohlen werden...gilt das nur für Vlemmix oder allgemein im Karrosseriebau?


    @Blumengucker - Thanks for the link! What thickness of screws would you recommend? I have planned with 6mm or 8mm verzinkten Stahl and 120-160mm length. Do you think this is sufficient for securing a frame from mostly 60x80 kvh? I have now ruled out the Winkels

  • Hallo Jenny,
    sorry für meine späte Antwort, hatte das überlesen.

    Eine Frage - gibt es im Bezug auf die Verwendung Schraubengrösse M10 eine Vorschrift oder wird sowas beim TUV geprüft? Ich habe gelesen, größere Verbohrungen nicht vom Anhänger-Hersteller Vlemmix empfohlen werden...gilt das nur für Vlemmix oder allgemein im Karrosseriebau?

    Nun das hat etwas mit Physik, Statik, Leichtbau und Kosten zu tun:

    • Die Profile zum Fahrzeugbau müssen statisch stabil genug sein um die Lasten aufnehmen zu können
    • Die Fahrzeuge sollen aber auch möglichst leicht sein, um die Gesamtlast zu erhöhen und die Kosten gering zu halten (weniger Material, weniger Kosten)

    Das führt dazu, das alle Fahrzeugbauer, mehr oder weniger identische Profile für den Fahrzeugbau verwenden. Werden nun in diese Profile Löcher gebohrt, führt das zu Veränderungen in der Statik der Profile. Bis zu einer gewissen Größe bleiben diese stabil, darüber hinaus werden sie instabil. Bei den meisten Anhängern ist diese Grenze bei 10 mm, was völlig ausreicht, den EINE M10 8.8 Schraube hält bis zu 3t.

  • Zitat von Dietmar

    Zum Zusammenschrauben des Ständerwerks auf jeden Fall lange Torxschrauben verwenden.

    Welche Schraubenlänge würdest du bei 60 x 80 KVH empfehlen? Gruß Oliver

  • Persönlich bin ich bei 60x80 KVH mit 2x 6x160 Sparrenschrauben pro Verbindung immer gut zurecht gekommen

    Hi,


    weil du es hier erwähnst, wie sieht dein Tiny aus? Ist es schon fertig? Hast du auf einem Anhänger oder Wechselbrücke gebaut? Du erwähntest mal, dass du Überbreite baust? Hast du's?


    Dandy

    Es gibt eine Lösung, ... ?( für alles.

  • Welche Schraubenlänge würdest du bei 60 x 80 KVH empfehlen? Gruß Oliver

    Grobe Faustregel: Die Schraube sollte wenn möglich drei Mal so lange sein wie das festzuschraubende Material.
    Aber die Schraube solte auf der anderen Seite nicht rausschauen, da das Holz sonst gerne reist /spaltet, also die Festigkeit verliert.

  • ich habe bei meinem bauwagen von innen eine zusätzliche versteifung aus dachlatten und teilweise aus kvh angebracht, da ich ihn auf einem lkw transportiere.
    dabei habe ich, wo es ging, statt winkel, vollgewindeschrauben verwendet. mittlerweile werden diese schrauben sehr häufig auf dächern und bei zimmererarbeiten verwendet. man sollte, allerdings bei dünnen latten unter 100x 100, mit mind. der hälfte des kerndurchmessers der schraube, das zu befestigende teil vorbohren, da meist am ende von verstrebungen verschraubt wird und es dort einreißen kann. einen ständer kann man dann gut über kreuz ohne einen stahlwinkel in die bodenplatte oder den schweller verschrauben. auch im hirnholz eines riegels halten diese schrauben sehr gut. zusammen mit der verkleidungsplatte ergibt sich eine konstruktiv steife wandscheibe ohne kälte brücken. ich empfehle allerdings dringend, sich die unterschiedlichen verbindungsmöglichkeiten dieser schrauben im netz oder von einem profi erklären zu lassen. wenn man das drauf hat, kommt man fast ganz ohne winkel aus.
    https://www.amazon.de/SFS-fb-z…59193657&s=gateway&sr=8-1
    https://www.bauhandwerk.de/art…tel_im_Holzbau_47123.html
    https://www.wuerth.de/web/medi…ng_von_ASSY_Schrauben.pdf
    netten gruß,
    jan.

  • Was haltet ihr von Metallschrauben und Quermutterbolzen anstelle von Holzschrauben? Die ziehen meiner Erfahrung nach die beiden zu verbindenden Balken schön fest zusammen. Habe das bei einem Bett gemacht, gibt es aber bis Größe M 10. Kann mir das z.B. für den Bodenrahmen ganz gut vorstellen.

  • Hallo Käthe,


    Quermutterbolzen sind eine tolle Sache im Möbelbau, aber für den Hausbau weder zugelassen noch besonders gut geeignet.

    • Zunächst einmal besitzen die Quermutterbolzen keine Sicherung (Presseinsätze aus Kunststoff, Konterung, etc.) daher kann sich die Verbindung durch Vibrationen beim Transport lösen.
    • Auch der Arbeitsaufwand ist höher, Balken werden durch Holzschrauben mit Schaft verbunden, der erste Balken wird durchbohrt für den Schaft und der zweite Balken durch die Holzschraube fest an den ersten Balken gezogen. Bei Quermutterbolzen müsste zusätzlich zur ersten Bohrung noch 2 weitere in den anderen Balken gesetzt werden und das so exakt wie möglich.


    Auch bei Holzschrauben mit Schaft kann sich die Verbindung durch Bewegung lockern (habe ich vor Kurzem erst bei einem selbstgebauten Hochbett gehabt). Deswegen sollte die Verbindung, wenn sie dynamischen Belastungen ausgesetzt ist, zusätzlich mit einer schräg eingeschraubten Holzschraube OHNE Schaft oder mit Wellennägeln gesichert werden.


    Gruß
    Dietmar

  • Die Dinger gibt's auch in gross.
    Such mal nach Simplex Muttern.
    Bei richtiger Verarbeitung lockert sich da gar nix. Zumindest ist mir das nicht bekannt. Allerdings würde ich die Verbindung auch nur machen wenn es keine andere Alternative gibt. Teuer, hoher Arbeitsaufwand...


    Gruss Stefan

  • Die Dinger gibt's auch in gross.
    Such mal nach Simplex Muttern.
    ..... . Teuer, hoher Arbeitsaufwand...

    Hi
    Also ich befestigte auch mit 12er Simplex einige Balken, da hier hohe Beiziehkraefte auch auf der Stirnseite aufgebracht werden können. Kosten 2,- das Stück plus Bauschraube. https://www.schraubenluchs.de/…r-verzinkt-M12::2936.html
    Günstiger geht's gar nicht, und mit Einpressdübel bombenfest. Ist auf jeden Fall gut fuer Querbalken die die Wände verbinden.


    Dandy

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