@Udo
Freut mich wenn dir der Link weiter hilft.
Die Belastungsberechnungen fehlen ganz einfach, weil sie für Bauten unter 50 m² nicht vorgeschrieben sind, es liegt also an jedem selbst ob man sie macht oder ob nicht.
Bezüglich de Knauf-Cubo-Sytem, das ist nicht so ganz richtig. Es gibt bei Knauf ein extra Anforderungsformular, wo dir Knauf berechnet wieviele der 2mm Stützen benötigt werden und in welchen Abstand sie aufgestellt werden. Die Zwischenräume werden dann mit "normalen" Trockenbauprofilen aufgefüllt. Bei der Decke ist es abhängig von der Beplankung (1-fach, 2-fach, 3- fach, usw.), wieviel Auflagekraft sie aushält.
Ich bin mir ziemlich sicher, das die Amerikaner beim TH Bau auf 1mm CW Profile setzen, was für die Belastungen eines TH dann auch ausreichend sein sollte. Auch beim Gewicht kommt das ungefähr hin, ein 2m Balken des allseits beliebten 80x60 KVH wiegt ca. 4,3-4,5 kg. Ein gleichwertiges CW-Profil mit 1mm stärke wiegt ca. 2,5-2,6 kg.
Einen Unterschied gibt es allerdings, wie du selber schon bemerkt hast. An den stark belasteten Stellen bleiben die Amerikaner beim gleichen Profil und setzen auf die Fachwerktechnik, wohingegen bei uns einfach ein stärkeres Profil eingesetzt wird.
Nu ja, Try-and-Error muss ja nicht sein. Man kann auch einen Statiker zu Rate fragen oder selber anfangen zu rechnen. Und die Holzbauer brauchen sich in der Regel auch kaum Gedanken zu machen, da 99% der Holzständerwerke sowieso überdimensioniert sind.
Du hast selber die "Profis" erwähnt, die ihre Mobilheime aus "besseren Dachlatten" zusammen bauen. Allerdings ziehen die "Profis" auch vorher einen Statiker zu Rate, der das genau berechnet (schon allein aus Haftungsgründen). Daran kann man gut erkennen, welch geringen Balken-Querschnitte ausreichen um beim Holzständerwerk die Lasten aufzunehmen.
@stk
Eine Konstruktion aus Vierkanthohlprofilen mit 2mm Wandstärke ist ja nicht vergleichbar mit Trockenbauprofilen aus dem Baumarkt. Auf solch einem Ständerwerk mit Vierkanthohlprofilen, kannst du sicherlich mind. noch 2 TH oben drauf stellen.
Es ist richtig das die Hersteller nicht wissen wie man die Wand nutzt, allerdings muss auch beachtet werden welche Belastungen nun maßgeblich sind. Eine Scherbelastung durch z.B. Küchenschränke wird in erster Linie durch die Beplankung abgefangen. Eine Seitliche Druckbelastung (z.B. durch Anlehnen an die Wand) ist abhängig vom Querschnitt des Profils (ein 75er CW hält mehr aus als ein 50er CW) und der Art der Beplankung.
Was beim Hausbau, besonders bei tragenden Wänden, wichtig ist, das ist die Knickbelastung. und hier kommt die Materialstärke ins Spiel, jeder zehntel Millimeter ist da ausschlaggebend. Jeder der schon mal Trockenbauwände mit den labberigen Baumarktprofilen gebaut hat, weiß wie leicht diese sich in Längsrichtung knicken lassen. Darauf würde ich kein 300-400 kg Dach ablegen, wo im Winter evtl. noch eine Schneelast von 200-300 kg drauf kommt.
Ein Verbund gibt Stabilität, allerdings ist ein Verbund auch nur so stark wie sein schwächstes Glied. Und wenn das auf solche Belastungen nicht ausgelegt ist, dann nützt auch der beste Verbund nichts.
Tragend ist auch kein weiter Begriff, ob etwas tragend ist läßt sich berechnen, unabhängig ein TH oder Steinhaus. Selbstverständlich ist ein TH Dach eine andere Belastung als eine Betondecke (es käme wohl auch niemand auf die Idee eine Betondecke auf einer Trockenbauwand abzulegen), allerdings sollte man selbst die Belastung durch ein TH Dach nicht unterschätzen.