Küche - Welcher Herd und welcher Kühlschrank?

  • Hallo ihr Lieben,


    bin gerade wieder ein bißchen beim Planen... was verbaut ihr in eurer Küche? Konkret suche ich Entscheidungshilfen bei Herd und Kühlschrank. Ich bevorzuge Gas und/oder 12V zwecks Autarkie. Was meint ihr? Könnt ihr mir was empfehlen?


    LG Nanni

  • Hallo Nanni,
    prinzipiell kann ich Gas nur empfehlen, jedoch braucht der Kühschrank be- und entlüftung in einer speziellen Weise, wie sie normalerweise nur im Wohnwagen vorgesehen werden kann. Welche Dachform hat dein Wagen? Vielleicht kann man die Frischluft vom Unterboden nehmen und die Abluft übers Dach führen. Für letzteres gibts spezielle Dachkamine, die aber auch montiert werden wollen...
    Vielleicht wäre ein 12V Kompressorkühlschrank doch eine brauchbare alternative? Die von Kissmann sollen gut und sparsam sein, ausserdem kann man den Kompressormotor abseits des Schranks montieren.


    Zum Herd: Möchtest Du auch einen Backofen? Dann kommt nur ein Kombigerät von Smev in Frage, wenn Du keine (offizielle) Gasprüfung brauchst, dann würde ich eher zu sowas raten, vorausgesetzt, der Hersteller kann 30mBar Propandüsen liefern. Tipp: Wenn man sowas bei Ikea in Holland kauft, sind die Düsen standardmässig dabei, also gibts die auch für die meisten anderen Geräte
    https://www.ebay-kleinanzeigen…ltsgeraete/gasherd/k0c176


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Nanni,
    wie groß soll den der Kühlschrank bzw. der Herd werden?
    Wenn der Kühlschrank relativ klein sein soll, gibt es in der Campingabteilung einige Modelle, die beides und sogar auch 230 Volt können. Diese Teile arbeiten nach dem Absorber Prinzip:
    hier sind die Unterschiede recht gut erklärt.


    Thema Herd geht nicht mit 12 Volt, also nur 230 Volt oder Gas.
    Dazu möchte ich Martins Beitrag noch ergänzen. SWEG ist ein Hersteller der in Deutschland sehr verbreitet ist, es gibt aber auch noch andere. Gerade im benachbarten Ausland sind Gasherde wessentlich verbreiteter, also auch mal sehen was es in Frankreich, Holland… gibt.
    Standardmäßig sind meist Düsen für Erdgas dabei, einige Hersteller geben aber auch gleich noch die Düsen für Propangas dazu. Diese bekommt man aber auf Nachfragen mit Sicherheit zu jedem Herd.
    Für Erdgas braucht es größere Düsen, da Erdgas einen geringeren Brennwert hat als Propangas und daher mehr „eingespritzt“ wird.



    Gruß Stefan

  • Hallo,


    zu beachten ist dabei allerdings, dass Absorberkühlschränke mit 230V Betrieb große "Stromfresser" sind jedoch mit Gasbetrieb sehr wirtschaftlich.


    MfG Haumdaucha

  • Hi !
    Sorry, möchte keine Werbung machen. Bitte löschen falls unerwünscht. Ansonsten ja vielleicht interessant für manche. Ich durchforste nur ab und an Foren wie mydealz und bin dabei auf diesen stark reduzierten Kühlschrank gestoßen:


    https://www.mydealz.de/deals/k…co-cr-110-996853#comments


    Würdet ihr euch so einen in euer Tinyhaus stellen?


    ökologisch betrachtet möchte ich natürlich an allen möglichen Ecken Flüssiggas / Gas als fossilen Energieträger vermeiden.


    Jemand Erfahrungen/Einwände gegen diese Produkt ?


    Kurze Rechnung hat außerdem ergeben:
    Der Waeco als Kompressorkühlschrank würde im Monat bei 50 Watt ca 4,50€/Monat bei 0,30cent/kwh kosten. (bzw garnichts da photovoltaik)
    Alternative Absorber Kühlschränke sind bei >100 Watt bei benutzung mit Strom und mehr als 10,00€/Monat bei Gasbtreieb.


    Liebe Grüße

  • Hallo,
    in einem Wohnmobil oder Wohnwagen O.K. aber für das Tägliche benützen in einem (Tiny) Haus für uns schlicht zu klein. Da wir einen sehr hohen Anteil an selbstproduzierten Lebensmittel haben und nicht gerne Lebensmittel wegwerfen brauchen wir etwas mehr Platz.
    Momentan haben wir sogar zwei Gefriertruhen. Damit wir alles unterbekommen. Die eingelegten, eingekochten, getrockneten Dinge kommen auch noch dazu…
    Dies ist denke ich aber eher die Ausnahme als die Regel bei Tinyhouse interessierten.
    Deine Rechnung, das der Strom bei Sonnenstrom nix kostet ist m.M. nach nicht korrekt. Der Kühlschrank gehört zu den Grundlastverbrauchern. Diesen muss man bei der Berechnung der PV Anlage und Speicher mit einbeziehen. Wenn Du keinen Strom für den Kühlschrank brauchst, kannst du die PV-Anlage und vor allem die Batterie kleiner, also günstiger auslegen.
    Noch ein Tipp wenn der Energieverbrauch ein sehr wichtiger Punkt ist: Schau dich noch bei den Kühltruhen um, diese haben Bauartbedingt einen geringeren Energieverbrauch als Schränke.
    Da die Kälte beim Öffnen nicht aus dem Schrank fällt.

    Gruß Stefan

  • Hallo,
    zum Kochen und Backen besteht die Möglichkeit auf einen ORIGO auszuweichen. Die Herde dieser Firma benutzen Spiritus, den es überall zu Kaufen gibt, als Brennstoff und sind absolut sicher. Der Nachteil besteht darin das der Energiegehalt nicht so hoch ist wie beim Gas (5,5kWh/l zu 12,8kwh/kg) und sie bei sehr niedrigen Temperaturen schwerer zünden. Bisher habe ich zwei dieser Kocher auf meinem Boot gehabt (leider ohne Backofen). Sie waren und sind immer zuverlässig und einfach zu handhaben(auch im Spätherbst auf der Ostsee).


    Gruß Kiki

  • Hallo, ich kenne den Spirituskocher nur in Campingkochergröße.Wie ist das mit dem Anheizten des Verdampfers? Ist das genauso langwierig wiebei den kleinen?
    Bei einem Literpreis von ca. 1,5 Euro macht das ca. 26 Cent pro KW. Alsodoppelt so teuer wie Gas und gleich teuer wie Strom.


    Gruß Stefan

  • Spirituskocher mit Verdampfer sind mir im Outdoorbereich noch nicht untergekommen, da kenne ich nur die Benziner/Multifuels. Spiritus/Ethanol wird bei diesen Kochfeldern (wie auch dem klassischen Trangia) drucklos verbrannt.


    Die Origo sind übrigens der Modellname von Dometic, respektive werden dort vertrieben.


    tinychris; bist du dir deiner Rechnung sicher? Ich habe keinerlei Erfahrung mit diesen Kühlschränken, aber dauerhafte 50 Watt zur Kühlung mit Kompressor erscheinen mir seltsam. Die normalen Hausgeräte ziehen ihre volle Leistung (wie auch Öfen) immer nur stoßweise.

  • Danke Steff/Kiki! Eine extra/alleinstehende Gefrierbox scheint mir praktisch. Wenn die Energieersparnis so groß ist, im vergleich zu einer vertikalen Tür, macht das wohl auch als Kühli Sinn.


    @Andy Die mittlere Aufnahme bei 12/24V ist mit 50 Watt angegeben.


    Steff: Was die Rechnung betrifft, meinst du, dass ich bei einem komplett per PV getragenem System die Batterie- und Anlagenanschaffungskosten und Verschleiß mit einberechnen soll ?


    Am liebsten wäre mir ein System, das am Schluss so autark und ökologisch wie möglich läuft. Beim Kochen sah ich bis jetzt wenig Alternative zum Gas, aber Spiritus hört sich aus ökologischer Sicht sehr sinnvoll an ?! Würd ich einfach mal ausprobieren.


    Widerspricht eine PV-Anlage inkl Batterien, ausgelegt für Kühlschrank, Wasserpumpe und Kleinigkeiten grundsätzlich einem Nachhaltigen System? Mit anderen Worten: Macht es immer Sinn, sich trotz Anschlussmöglichkeit ans Stromnetz mit einer PV-Anlage unabhängig zu machen?


    Selbst, wenn ich anfangs mit dem Tinyhaus noch am Stromnetz angeschlossen sein werden, würde ich gerne schon jetzt in Verbraucher und Systeme investeieren, mit denen autark nachher immer möglich ist - immer mit Hauptblick in Richtung Ökologie.

  • @Steff
    oder geht es dir um den Strom, den ein evtl vorgeschalteter Wechselrichter dauerhaft ziehen würde? Da hast du wohl recht. Martin hat das in einem anderen Thread mal ganz gut beschrieben Notstrom für die kalte Jahreszeit.


    Dh zu meiner Rechung würden zu den durschnittlich 2,2 Ah für den Waeco Kompressor noch einmal 1.5-2Ah nur für den Betrieb eines Wechselrichters dazukommen?



    Liebste Grüße !

  • Hallo,
    zum Thema Herd: DOMETIC hat verschiedene Herd/Ofen-Kombinationen im Angebot, die sich auch für Einsatz in Schiffen eignen. Da werde ich mich wahrscheinlich dran bedienen. Derjenige, der meine Gasabnahme machen soll, hält die auch für geeignete Geräte.
    Grüße
    Hann

  • Meine Intuition sagt mir, dass Bioethanol in jedem Fall ökologischer sein dürfte als jede Form von Gas. Selbstredend müsste für ein reines Gewissen die Produktionskette nachvollzogen werden.


    Bezüglich des Kühlschranks: ich bin gerade meiner Verwunderung auf den Grund gegangen. Ich plane bislang alles auf 230V; mein Kühlfavorit wird mit 0,183kWh auf 24h angegeben. Verglichen mit den Waeco/Dometic kommt man hier auf bis zu Faktor 10 und mehr (!) zu Ungunsten der Mobilkühleinheiten. Erklärt sich das tatsächlich alles durch die Umwandlung auf 12V? Oder werden da zweierlei (Industrie-)Maß angewandt?

  • Hallo Tinychris,


    sorry da habe ich mich schlecht ausgedrückt.
    Der Strom der PV Anlage kostet natürlich nichts, allerdings sindAnschaffungskosten wesentlich höher. Da die PV-Anlage und die Batterien jaetwas größer geplant werden müssen.
    Diese Kosten müsste man dann eigentlich über die Lebensbauer des Systems miteinrechnen.


    Zu Spiritus habe ich folgendes gefunden: https://germanwatch.org/handel/eth06.pdf
    Da wäre kochen mit Holz wesentlich Ökologischer, ist halt immer eine Frage derBequemlichkeit.


    Eine PV-Anlage mit Batterien ergibt für mich nur Sinn, wenn man Off-Grid stehenwill oder sich selbst zum Energie Sparen „zwingen“ will.
    Wenn man eh immer die Möglichkeit hat Strom aus dem Netzt zu ziehen, ist esKostentechnisch und Ökologischer Ökostrom von EWS, Greenpeace, Lichtblick oder Naturstromzu nehmen.


    Gruß Stefan

  • Hallo,


    Hat denn irgend jemand Erfahrung mit dem Dometic Origo 6000 der auch einen Backofen hat? Ich überlege nämlich in mein Tiny Haus so einen einzubauen. Ich möchte auch mit PV-Inselanlage planen und mein Kochen vom Strom frei machen. Da ich kein Fan von Gas vom Handling und Sicherheit bin, suche ich nach einer Alternative mit Backofen. Da ich den mehr nutze als den Herd, wäre es toll eine praktikable Alternative zu Strom und Gas zu finden. Ich will aber auch kein Backofen haben, indem dann die Hälfte anbrennt, der schlecht zu regulieren ist oder Temperaturmäßig nicht regulierbar ist.

  • Hallo Tinychris,
    interessante Diskussion hier. Zu Deinen Gedanken:


    1) Zu den Herstellungs-/Betriebkosten von Solarstrom gehören selbstverständlich auch die Investitionskosten, die laufenden Unterhaltungskosten sowie die Kosten der Ersatzinvestition, d.h. Solarstrom ist keinesfalls umsonst. Abhängig von der Anlagengröße und der Qualtät der Komponenten möglicherweise sogar teurer.


    2) Wenn Du 230V Anschluss hast, Du z.B. einen Stromanbieter wählst, der zu 100% regenerative Energie bereitstellt, wo soll dann Dein ökologischer Vorteil einer autarken Anlage sein?


    3) Achte ja Deine Einstellung, dass Du Gas als Energieträger vermeiden willst, da ein fossiler Brennstoff. Gas hat aber eine sehr hohe Effizienz und vebrennt nahezu ohne Rückstände, d.h. sehr sauber. Nehme an Du fährst auch kein Auto oder?


    Gruss Haumdaucha

  • Hallo Hanna,


    wie gross soll denn Deine PV Anlage werden, d.h. welche Leistung soll sie liefern? Bedenke auch die Fläche, die Fläche, die Du für die Solarpaneele benötigst und den Platzbedarf für die Batteriebank. Letzteres wird wohl sehr sehr gross sein, wie auch die Investitionskosten. Was machst Du, bzw. kochst/bäckst Du in der Jahreszeit mit wenig/keinem Solarertrag? Wenn Du nämlich alles genau durchkalkulierst, landest Du wieder bei Gas. Glaube es mir.


    Gruss Haumdaucha

  • Danke Steff für den Artikel über Ethanol :)


    Hi Haumdaucha!


    Ich verstehe, dass es, solang ich Zugang zum Stromnetz habe, ökologisch und finanziell keinen Vorteil bringt mit der PV- Anlage autark zu sein. Langfristig und als Endziel möchte ich eine Unabhängikeit davon trotzdem erreichen (verbinde ich mit einer gewissen Freiheit). Eine Flexible Lösung für beides, ohne Backofen und Kühlschrank auszutauschen hätte mir gefallen :)


    Grundsätzlich fahr ich schon ab und zu Auto (selten), allerdings bin ich nicht davon abhängig und besitze keins. Ich bewege mich eigentlich hauptsächlich per Fahrrad oder Longboard oder mit den Öffentlichen.


    Einerseits möchte ich die Vorteile unmittelbar verfügbarer Energie zum Kochen, Heizen und anderen Bequemlichkeiten nicht missen, andererseits setzt ein bewusster Umgang mit Ressourcen (ökologisch ,nachhaltig und verantwortungsvoll) wahrscheinlich automatisch auch eine Änderung der Gewohnheiten voraus. Die bin ich durchaus bereit einzugehen (zb Kochen und Heizen mit Holz-Ofen), suche aber nachwievor erstmal nach den bequemsten Kompromissen und versuch mir einfach alle Möglichkeiten und Zusamenhänge klarzumachen.


    Ich werd wohl mal eine Kostenaufstellungen mit Berücksichtung der Ersatzinvestitionen machen um mehr Gefühl dafür zu bekommen, was der tatsächliche Preis ist. Eine einmalige, teure Investition für eine qualitativ hochwertige Anlage würde mich gar nicht mal stören.


    Liebe Grüße

  • Moin,


    der Strom aus der eigenen PV-Analge mit Batteriepuffer ist definitiv teurer aus dem öffentlichen Stromnetz. Dabei macht den Löwenanteil der Verschleiß der Batterien aus. Hat man nicht die Möglichkeit, Richtung und Winkel der Solarpanele optimal auszurichten, verschlechtert sich das Verhältnis noch einmal. Ich hatte es irgendwann einmal ausgerechnet und bin bei einem kW-Preis weit über dem der öffentlichen Anbieter gelandet. Hab's dann schnell wieder vergessen ...


    Für mich ist es mehr eine Philosophiefrage. Will ich möglichst autark und unabhängig sein oder nicht. Von der Seite kann ich tinychris schon verstehen.


    Mit Spiritus als Brennstoff zum Kochen habe ich es mal probiert, bin am Ende jedoch wieder beim Gas gelandet. Einfacher in der Handhabung und höhere Leistung. Das Backen im Gasbackofen muss man üben. Hier gibt es große (Qualitäts-)Unterschiede. Um es einfacher zu machen, kombinieren einige Hersteller Gas und Elektro. Wenn man einen Gasbackofen möchte, genau die technischen Daten lesen.


    Aktuell verwende ich ein 2er Gas-Kochfeld von Ilve. Funktioniert super und tut, was er soll.


    Viele Grüße
    Oliver

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